„Trotz langer Lieferzeiten steht die Produktion keinen Augenblick still“

07-07-2023
„Trotz langer Lieferzeiten steht die Produktion keinen Augenblick still“

Pieter Rauwerda (28) Lieferkettenmanager bei VDH Products

Keine leichte Aufgabe

„Ich leite die logistischen Abteilungen bei VDH, dazu gehören der Einkauf, das Lager und die Spedition. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, dafür zu sorgen, dass alle Materialien, die für die Produktion gebraucht werden, rechtzeitig in der Fabrik sind. Gleichzeitig versuchen wir, unsere Lagerbestände in Grenzen zu halten. Ich bin zusammen mit unserem Einkäufer Laurens Luijckx und unserem Arbeitsvorbereiter Wiebe Hut für diese Organisation zuständig. Die Logistik ist immer ein Puzzle und die langen Lieferzeiten heutzutage machen es nicht einfacher.“

Ewig lange Lieferzeiten

„Vor Corona galt eine Lieferzeit von sechs Wochen für eine Komponente schon als sehr lange. Aktuell liegt die Lieferzeit für ICs (Chips für unsere Steuerungshardware) bei 52 bis 86 Wochen. Als die Lieferprobleme begannen, herrschte große Unsicherheit in Bezug auf die Lieferzeiten. Mittlerweile beginnen sie sich zu stabilisieren, sodass wir so clever wie möglich damit umgehen können. Es ist keine perfekte Situation, aber indem wir die Daten aus unserem ERP-System optimal nutzen, versuchen wir, das Beste daraus zu machen.“

Vorausschauend bestellen

„Wir lassen unser ERP-System optimal für uns arbeiten. Mit spezieller Berichterstattungssoftware können wir die Daten, die wir in den vergangenen 13 Jahren über alle Komponenten zusammengetragen haben, übersichtlich aus dem ERP-System abrufen. Es ist zwar keine Kristallkugel, aber diese Informationen verschaffen uns einen guten Eindruck über die geschätzte Nachfrage in den kommenden ein bis zwei Jahren. Auf Grundlage der Daten können wir mit unseren Lieferanten auch langfristige Vereinbarungen treffen. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass wir die kritischen Komponenten immer sicher auf Lager haben.“

Gleichwertige Alternativen

„Die Bestellung auf Grundlage von Hochrechnungen, die von den Produktionszahlen der letzten Jahre abgeleitet werden, bleibt natürlich ein kalkuliertes Risiko. In den vergangenen zwei Jahren haben wir uns trotz aller Lieferschwierigkeiten immer hervorragend aus der Affäre gezogen und es kam nur sporadisch vor, dass Teile fehlten. In solchen Situationen findet unsere F&E-Abteilung zum Glück oft eine Lösung. Mit ihrem Know-how finden die Kollegen/Kolleginnen dort gleichwertige alternative Komponenten, sodass die Produktion ohne Verzögerungen weiterlaufen kann.“

Rahmenvertrag

„Auch die gute Beziehung, die wir mit unseren Kunden pflegen, trägt in solchen Momenten Früchte. Wir schließen mit den Kunden, die regelmäßig größere Bestellungen aufgeben, einen Rahmenvertrag ab, damit wir vorausschauend planen können. Die Kunden verfügen über eine Liefersicherheit und wir können ruhigen Gewissens bei unseren Lieferanten bestellen.“

Was die Kultur von VDH beiträgt

„Trotz aller Veränderungen zu Coronazeiten, ist es in den vergangenen Jahren nie zum Stillstand gekommen. Dabei spielt die Firmenkultur eine bedeutende Rolle. Was ich an diesem Unternehmen besonders schätze, ist die Kommunikation. Man kann sich gegenseitig jederzeit ansprechen, sodass die Kommunikationswege kurz sind. Die ‚alte Garde‘ steuert Kenntnisse und Erfahrungen bei, während die ‚junge Garde‘ neue Einsichten und Motivation einbringt. Alle fühlen sich gemeinsam für unsere Kunden verantwortlich. Man kann hier auf die anderen bauen.“